Geschichte der Sklaverei

Veröffentlicht auf von Caro Caballo

Geschichte der Sklaverei

Mittelalter

In Europa gab es im Mittelalter Sklaven, die Leibeigene genannt wurden. Ein Leibeigener hatte keine Bürgerrechte und musste Acker bewirtschaften, der ihm nicht gehörte. Manchmal wurde Leibeigenschaft auch an die Kinder weitergegeben. Durch die Abhängigkeit vom Lehnsherren wurden sie meist automatisch wieder Leibeigene. Bis Ende des 19. Jahrhundert gab es auf dem Land diese Form der Sklaverei.

Die Leibeigenschaft

bezeichnet eine im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit weit verbreitete persönliche Abhängigkeit von Bauern zu ihren Grundherren.
Die leibeigenen Bauern bewirtschafteten Höfe, die ihren Grundherren gehörten und mussten dafür Pacht zahlen. Leibeigene standen aber auch unter dem Schutz ihres Herren, der sie zwar Verkaufen durfte aber auch schützen musste. 

Daneben waren sie zu Frondiensten verpflichtet und mussten, sofern der Grundherr aus dem Klerus stammte, ihm einen Zehntleisten. Im Gegensatz zu Hörigen, bei denen die Abgaben- undFronpflichten an das bewirtschaftete Gut gebunden sind, sind sie bei Leibeigenen personengebunden.

Der Umfang der Dienste war aber im Gegensatz zur Sklaverei begrenzt und genau festgeschrieben. Außerdem durften Leibeigene, im Gegensatz zu Sklaven, Privateigentum besitzen, wenn auch keine Immobilien. Auch wenn Leibeigenschaft theoretisch und traditionell von Sklaverei unterschieden wird, ist sie zu bestimmten Zeiten und Umständen praktisch nicht von Sklaverei in dem heutigem Sinne des Wortes zu unterscheiden. 


In Süd- und Mittelamerika wurden von den spanischen Kolonisten 
einheimische Indianer zu Sklaven gemacht. Sie mussten vor allem in Bergwerken arbeiten, um ihren Herren begehrte Schätze wie Gold zu besorgen. Die Spanier steckten aber viele von ihnen mit europäischen Krankheiten an, an denen die meisten Indianer starben. Deshalb fingen die Spanier an, Afrikaner für sich arbeiten zu lassen. 


Das erste Land, das Menschen aus Afrika versklavte, war Portugal. 1444 erkundeten portugiesische Seefahrer die Westküste Afrikas. Sie nahmen viele Schwarzafrikaner gefangen und tauschten sie gegen Güter. Es gab in Afrika auch schon vorher Sklaverei. Allerdings besaßen Sklaven Menschenrechte: Sie hatten eigenen Besitz und eine Familie und gehörten oft in die Familie ihres Herren wie ein Verwandter.

Erst durch die Europäer wurden Menschen zu einer Ware gemacht, mit der viel Geld verdient werden konnte. Auch afrikanische Könige ließen sich da nicht lumpen und verhökerten fleißig ihre eigenen Landsleute.

Im 17. Jahrhundert fing man in Amerika an, Zuckerrohr, Kaffee, Kakao und Baumwolle anzubauen. Auf den so genannten Plantagen mussten jetzt nur noch afrikanische Sklaven schuften. Die Zahl der als Feldsklaven bezeichneten Afrikanern stieg ins Unvorstellbare.
Insgesamt wurden bis zu 100 Millionen Menschen aus Afrika verschleppt!


Ein Sklavenhändler bezahlte an der Guineaküste in Afrika für einen gesunden schwarzafrikanischen Mann:

310 Gramm Gold

27 Gewehre

160 Taler

240 Meter dänischen Kattun (bedrucktes Baumwollgewebe)

710 Liter Branntwein

810 Liter Rum

 Die durch Gesetzestexte dokumentiert Geschichte der Sklaverei beginnt in den ersten Hochkulturen der Antike. Üblich war die Versklavung von Kriegsgefangenen, deren Nachfahren ebenfalls unfrei waren.
Mit den Aufstieg des Handels entstand die Schuldknechtschaft bei der nicht zahlungsfähige Schuldner bei ihrem Gläubiger in sklavenähnliche Abhängikeit fielen. Sowohl in Rom als auch in Griechenland konnten freigelassene Sklaven das Bürgerrecht erlangen.

Im frühen Mittelalter trieben Turkvölker wie die Chasaren und germanische Völker wie die Waräger und Wikinger im europäischen Raum Handel mit Kriegsgefangenen als Sklaven. Mit der Christianisierung ging die Sklaverei im hochmittelalterlichen Mitteleuropa zurück. Es war Christen verboten andere Christen als Skaven zu verkaufen oder zu erwerben. Der Islam verbot die Haltung und den Handel mit Sklaven nicht.


Südlich der Alpen, etwa in den italienischen Seerepubliken, im Schwarzmeerraum, auf dem Balkan oder in Ägypten wurden jedoch weiterhin Sklaven in großem Umfang gehandelt.

Sklaverei in der Neuzeit
Erneuten Aufschwung erhielt die Sklaverei durch die Ausdehnung des europäischen Seehandels und die Errichtung von Kolonien.
Die Kolonien waren teilweise nur dünn besiedelt, deshalb brauchte man für den Aufbau der Wirtschaft afrikanische Sklaven.
Die weltweit führende Nation war bis ins 19. Jahrhundert Portugal.
Allein nach Brasilien wurden durch die portugisische Kaufleute mehr als 3 Millionen afrikanischer Sklaven verkauft.

Ea gab aber kaum eine europäische Seehandelsmacht, die nicht am internationalen Sklavenhandel beteiligt war. Auch spanische, britische, französiche, holländische und deutsche Kaufleute handelten mit Sklaven.

In vielen Kulturen war Sklaverei traditionell verbreitet, beispielsweise bei den Azteken, den nordamerikanischen Indianern und in vielen Teilen Afrikas und Asiens.

Formale Abschaffung der Sklaverei
Vom späten 18. Jahrhundert an wurde die Sklaverei weltweit allmählich abgeschafft. Seit 1968 bestehen in keinem Land der Erde mehr gesetzliche Grundlagen dafür. Die formale Abschaffung führte jedoch in den seltensten Fällen zur gesellschaftlichen Gleichstellung der früheren Sklaven, dies beweist insbesondere die amerikanische Geschichte. Sklavenähnliche Formen der Unterwerfung von Menschen können jedoch auch in Kulturen beobachtet werden in denen Sklaverei keine Tradition hat, so etwa die Zwangsarbeit des Nationalzozialismus.
 
Geschichtsaufarbeitung
Obwohl die Sklaverei heute in allen Staaten offiziell als abgeschafft gilt, zeigen sich Probleme, sich diesem Thema wirklich zu stellen.
Dies betrifft nicht nur die islamische Welt, sondern ist auch kennzeichnend für den europäischen Umgang mit der Vergangenheit.

So machte der bis 2001 an der  Sorbonne  lehrende französische Philosoph Louis  Sala-Molins  anlässlich des zweihundertsten Jahrestages der  französichen  Revolution darauf aufmerksam, dass keinem der Aufklärer - weder Condorcet, Diderot, Montesquieu  noch Rousseau - an der Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien gelegen war. Sala-Monins hält die Einstellung zur Sklavenfrage und zu den Schwarzen für den entscheidenden Schwachpunkt im aufklärerischen Anspruch der propagierten Menschenrechte.  Der vor diesem Hintergrund 1685 unter Ludwig XIV. für die Kolonien erlassene Code Noir fiel der Vergessenheit anheim, bis er 1987 als "monstösester juristischer Text der Moderne" von Sala-Molins wieder veröffentlicht wurde.


Formen der Unfreiheit, Ausbeutung und Sklaverei

Leibeigenschaft
bezeichnet das Verhältnis zwischen einem Grundherren und den Bauern, die gegen Pacht und Frondienste dessen Land bewirtschafteten und von den Erzeugnissen dieser Arbeit leben durften.

Schuldknechtschaft
Bei der Schuldknechtschaft wird ein Arbeiter verpflichtet, unentgeltlich für eine bestimmte Zeit zu arbeiten.

Apprenticeschip
Eine gerichtlich angeordnete Unterbringung von Kindern ehemaliger Sklaven im Haushalt eines Lehrherrn. Diese Übergangsform von der Sklaverei zur Freiheit war u. a. in den amerikanischen Südstaaten nach 1865 weit verbreitet.

Verdingung
Bei der Verdingung, die im 19. Jahrhundert in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz und in Österreich verbreitet war, wurden Kinder (oft Waisen- oder Scheidungskinder) von den Bauern als Arbeitskräfte unter Vertrag genommen. Sie wurden zu schwerer Arbeit gezwungen und vieler Rechte beraubt.


Zwangsarbeit
Als Zwangsarbeit wird eine Arbeit bezeichnet, zu der ein Mensch gegen seinen Willen und unter Androhung von Strafe gezwungen wird.

Lohnsklaverei
Charakteristisch für Lohnsklaverei ist die willkürliche Ausbeutung von Arbeitnehmern durch Arbeitgeber. Diese Art der Sklaverei scheint in Form von Leiharbeit eine erneute Blütezeicht zu erleben.

Leiharbeit

Es hat jedoch niemals zuvor in der Geschichte mehr Sklaven auf der Welt gegeben als heute. Dies betrifft insbesondere die Lohnsklaverei in Form von Leiharbeit aber auch die Zwangsprostitution.

Gesetzliche Grundlagen schaffen die Lockerungen der Gesetze bei Kündigungsschutz und Arbeitnehmerüberlassung. Aber auch die Hartz IV Gesetze die Menschen zur Arbeit treiben von deren Entlohnung sie kaum noch Leben können. Getrieben werden sie durch die Drohung von finanziellen Kürzungen. Hartz IV ist zum Schreckgespenst geworden, das Arbeitnehmer dazu veranlasst so ziemlich alles mit sich machen zu lassen, denn alles ist besser wie Hartz IV.
 

Diese Leiharbeiter werden ausgetauscht wie Ware beim Schlussverkauf. Wenn sie die geforderten Leistungen nicht erbringen oder zu lange brauchen um sich einzuarbeiten werden sie zurückgeschickt und es kommt Ersatz. Ein falsches Wort gegenüber einem Vorgesetzten und weg ist er. So zieht man sich willenlose Arbeitssklaven aber keine motivierten Mitarbeiter die eigenständig denken.

 Die Altersarmut ist bei Menschen die jahrelang zu Billiglohnarbeit und Leiharbeit gezwungen werden absehbar. Für private Zusatzversicherungen fehlen die finanziellen Mittel. Junge Menschen landen nach der Ausbildung nicht selten in Leiharbeit, die kein Sprungbrett, sondern eine Abschussrampe ist.

 
Die gesetzlichen Grundlagen fördern Armut, Unfreiheit und Ausbeutung in einem Maße das den Grundgesetzen und der Achtung der Menschenwürde vollkommen wiederspricht. Arbeiter die in unter solchen Bedingungen leben haben keine Meinungsfreiheit mehr, keine Menschenwürde und keine Möglichkeiten die wenigen Rechte die sie noch haben irgendwie durchzusetzen.

 Mit dem technischen Fortschritt scheint gleichzeitig eine Rückentwicklung in Sachen Menschenrechte und Achtung der Menschenwürde einherzugehen die ich erschreckend finde.

Diese Epoche wird wohl in die Geschichte eingehen als Zeitalter der   Volksversklavung durch Leiharbeit.

 Diese Gesetze ermöglichen es, dass Arbeitnehmer heute jede Arbeit annehmen müssen, unabhängig davon ober sie davon Leben können oder nicht. Sie ermöglichen das Verleihen von Menschen, die von der Entlohnung kaum noch leben können, während die Verleiher daran verdienen.

Die Arbeitnehmer werden in Schichtarbeit gedrängt, ob das mit einem Familienleben noch vereinbar ist, scheint niemanden zu interessieren. Das Recht auf Familie oder Familienplanung ist bei Arbeitnehmern zweitrangig und wird betrieblichen Interessen untergeordnet.

Eine Solidarisierung der Arbeitnehmer wird verhindert in dem die Belegschaften gespalten werden in drei Klassen. Leiharbeitnehmer, Mitarbeier mit befristeten Verträgen und Mitarbeiter mit unbefristeten Verträgen. In ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu kommen wird immer schwieriger. Diese drei Gruppen konkurrieren miteinander und kämpfen um Arbeitsplätze und Positionen im Betrieb. Die Saat geht auf, die Belegschaften sind gespalten und es wird gemobbt was das Zeug hält.

Der Anteil der Leiharbeitnehmer steigt ständig. Einzelne Firmen rekrutieren bis zu 50 % der Belegschaft aus Leiharbeitern und wenn dem gesetzlich kein Riegel vorgeschoben wird, könnte sich dieser Trend noch weiter fortsetzten.

Zu Beginn der Krise 2008/2009 hat man massenhaft Leiharbeiter von heute auf morgen auf die Straße gesetzt, nur die wenigsten davon haben geklagt, denn auch Leiharbeiter haben Kündigungsfristen. Sie haben aber weder die finanziellen Mittel, sind nicht gewerkschaftlich organisiert und haben somit keine Möglichkeit überhaupt zu klagen. Wer jahrelang so leben muss der klagt keine Rechte mehr ein, der kennt sie nicht einmal, weil er ganz andere Sorgen hat.

Ich vertrat als Schüler die Meinung Geschichte zu lernen sei sinnlos, wenn aber Geschichte zu Science Fiction wird sollte man diese Meinung überdenken. In einem Punkt hatte ich allerdings recht, die Kenntnis der Geschichte verhindert nicht das sie sich in einer anderen Form wiederholt. Dies zeigt sich deutlich an der Geschichte der Sklaverei.

Veröffentlicht in Alles was Recht ist

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