Narrenspiegel

Veröffentlicht auf von Caro Caballo

.....und der Narr hält einer Welt voller Narren den Spielgel vor, damit sie darin ihre Verkehrtheit erkenne.

Die Welt wird von Narren regiert die uns immer wieder vor unlösbare Entscheidungen stellen.

Michel ist nach einem Leben, dass zwar von Arbeit geprägt war, dessen Früchte aber überwiegend andere aufgezehrt haben, endlich im verdienten Ruhestand.

Seine Augen sind nicht mehr so gut und seine Zähne haben sich mittlerweile auch einer nach dem anderen verabschiedet. So sah er sich veranlasst sich eine Brille zu besorgen und ein Gebiss brauchte er auch dringend. Hierzu reichte aber das Geld nicht und so ging er zur Bank und wollte einen Überziehungskredit.

Banker: Was einen Überziehungskredit möchten Sie von uns, wie stellen sie sich das denn vor, da kann ja jeder kommen. Bei Ihnen habe ich ja nicht mal die Sicherheit das sie in ein paar Wochen noch leben, geschweige denn ihren Kredit zurückzahlen.

Michel: Ja wenn ich weiterhin wie eine Blindschleiche rumlaufen muss, weil ich keine neue Brille bekomme, lebe ich wohl in der Tat gefährlich. Das Gehör lässt ja auch bereits nach, aber an ein Hörgerät ist ja wohl schon gar nicht zu denken. Zähne brauche ich auch, sonst kann ich nicht mehr richtig kauen.

Banker: Also ich schlage folgendes vor, beim Kauf einer Brille musst du halt Suppe essen, weil für ein Gebiss reicht es dann nicht mehr. Beim Kauf von einem Gebiss könnte es sein, dass du es bald nicht mehr brauchst, weil du in ein Auto läufst weil das Geld für die Brille nicht mehr reicht.

Kaufst Du Dir hingegen ein Hörgerät, dann siehst du das Auto das dich überfährt zwar nicht aber Du kannst es hören. Ein Gebiss brauchst du dann auch nicht mehr.

Michel: Also dann kaufe ich mir eine Brille, esse Suppe und höre keinen Autolärm mehr.
Also bekomme ich nun den Kredit?

Banker: Wo denkst Du hin, du könntest ja auf dem Weg zum Optiker von einem Auto überfahren werden.

Michel: Ja aber die Banken haben doch günstige Kredite bekommen, da könnten sie mir ja auch so einen ganz kleinen für meine Brille geben.

Banker: Nein, das geht nun wirklich nicht. Dieses Geld brauchen wir um die Banken zu sanieren.

Michel: Die Banken sanieren, ja brauchen die denn auch Brillen, Hörgeräte und Zähne?

Banker: Michel mal so ganz unter uns gesagt Zähne haben sie, Brillen brauchen sie nicht, da sie ohnehin blind sind und Hörgeräte auch nicht da sie ohnehin auf Niemand hören. Nein das Geld brauchen die Bankmanager, das sind die Prämien für geleistete Verdienste.

Michel: Und was soll ich nun machen?

Banker: Tja, hättest Du nicht immer fleißig gearbeitet, wärst du wohl vom Eigenanteil befreit worden aber so musst Du halt sehen wo Du das Geld herbekommst.

Michel: Ich verstehe den Sinn von dem Ganzen hier nicht.

Banker ist doch ganz einfach: Auf diese Art und Weise wird man die lästigen Rentner los, die kosten doch viel zu viel Geld.

Michel betrachtet die Brille des Bankangestellten und erkundigt sich nach der Art der Sehhilfe und der Stärke der Gläser. "Gut dann werde ich es auf einer anderen Bank versuchen" sagt er nachdem er die Auskunft über die Brille des Angestellten erhalten hat.

Zwei Tage später:

Kommt eine maskierte Gestalt in die Bank, hält eine Pistole in der Hand und fordert von dem Mann am Bankschalter: "Die Brille her, aber flott," der verdutzte Banker gibt ihm die Brille und wartet auf die Geldforderung. Der Bankräuber setzt die Brille auf und verlässt eilig die Bank.

Zurück bleibt ein verdutzter Banker.






Veröffentlicht in Michel Deutsch

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