Trara die Post ist weg

Veröffentlicht auf von Caro Caballo

Michel hat eine Tante die ihm ab und zu kleine Päckchen schickt, meist mit Vitaminen und Naturmedizin.
Tante Hermine ist der Meinug Michel lebt viel zu ungesund, weil er nach der Arbeit zu faul ist, sich was
anständiges zu kochen. Er lebt von Fertigessen, Brot, Pizza und Fastfood und Tante Hermine ist der
festen Überzeugung das dieses Zeug einen auf lange Sicht krank macht.

Das letzte Päcken schien aber nicht anzukommen und Tante Hermine meinte Michel solle doch bei der Post
mal nachfragen wo das Päckchen denn geblieben sei.

Michel sucht die Telefonnummer seiner Poststelle und muss feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist.
Er kann sie nirgends finden und ruft dann die Telefonauskunft an. Hier erklärt ihm eine freundliche Dame, es
gibt kein Verzeichnis der Postfilialen, er solle doch auf der Hauptstelle nachfragen. Nachdem die nette Dame
ihn gleich weiter verbindet hat er einen Herrn an der Strippe der aber nicht zuständig ist. Er wird mit einem
anderen Herrn verbunden, der ihm dann erklärt, wenn es ein Päckchen ist, dann muss er bei DHL anrufen.

Michel ruft also bei DHL an aber da meldet sich dann ein Serviceautomat oder wie man das nennt.
Für nationale Rückfragen bitte die 1 drücken, für internationale bitte die 2 drücken.
Michel drückt die 1 und der Serviceautomat antwortet, "bitte die Nummer des Päckchens über die Tastatur eingeben".
Michel hat aber keine Nummer, da er das Päckchen ja nicht erhalten hat. Der Serviceautomat verlangt stur immer wieder die Nummer, die Michel nicht hat. Nach einer Weile scheint der dämliche Automat zu begreifen, dass es so
nicht geht und es nimmt tatsächlich ein Mensch ab.

Michel erklärt dem Menschen dass er auf ein Päckchen von Tante Hermine wartet, dass aber scheinbar verschwunden ist. Der Mensch ist genauso stur wie der Serviceautomat und erklärt Michel, ohne die Nummer des Päckchens ist keine
Nachforschung möglich. Frustriert brüllt er ins Telefon, Servicewüste Deutschland das ist kein Service das ist Hühnermist und knallt den Hörer auf.

Die einzige Erkenntnis die sich aus dieser Telefonaktion ergibt ist die, dass es keine Stelle gibt bei der man sich
beschweren kann oder nachforschen kann wo die Post denn abgeblieben ist. Ausser man hat eine Nummer, dann
kann einen der Automatenservice weiterhelfen. Innerhalb von nur einer Woche ist ein Brief und ein Päckchen verschwunden. Dafür hat er Post von Leuten erhalten, die er gar nicht kennt und die wohl auch gar nicht für ihn
bestimmt war.

Die Post ist ein einziger Chaotenhaufen, anscheindend arbeiten dort nur noch Automaten und Aushilfen. Wenn der
Empfänger nicht gerade im Erdgeschoss wohnt wird das Paket als nicht zustellbar wieder zur Poststelle zurückgebracht, denn Treppensteigen ist bei der Entlohnung wohl nicht inbegriffen. Bei der Briefzustellung werden
die Briefe irgendwo entsorgt im nächstbesten Briefkasten, dessen Namensschild irgendwie ähnlich ist. Besonders
wenn man Maier, Müller, Wagner oder so heisst, denn davon gibts ja reichlich.

Veröffentlicht in Michel Deutsch

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